Hier der Laufbericht und die Eindrücke von Carsten zu seinem tollen Ultralauf in Bottrop:
Was für ein Lauf! Das Training in den letzten Wochen lief zwar sehr gut, doch eigentlich fehlten noch ein paar ganz lange Läufe. Deshalb war ich eher skeptisch meine alte PB von 3:44 aus 2016 verbessern zu können. Aber ich wollte nach Puls laufen und die Trainingswerte ließen doch einiges erwarten. Das es allerdings so gut werden würde, hätte ich niemals gedacht. Die äußeren Bedingungen waren optimal. Blauer Himmel und strahlender Sonnenschein. Der teilweise recht kalte Wind störte im Wald nicht wirklich. Etwas verhalten gestartet damit sich der Puls einpendeln konnte und ich fand mich auf Platz 3 wieder. Nach gut 10km lief ich dann auf den bis dahin führenden Robert Jäkel auf. Ein paar Kilometer liefen wir zusammen doch auf einmal war fand ich mich allein hinter dem Führungsradfahrer wieder. Es lief weiter wie von selbst. Der Puls war immer im optimalen Bereich. Aber 50km sind sehr lang und es kann immer etwas unvorhergesehene passieren. In Bottrop werden beim 50er zwei Runden a 25km gelaufen. Die erste Runde schloss ich als Erster in 1:44:27 ab. Ich konnte es kaum glauben. Der Puls war immer noch optimal. Platz 2 und 3 waren allerdings nur gut 30 Sekunden hinter mir und es lag noch die Hälfte vor mir. Aber es ist ein irres Gefühl hinter dem Führungsradfahrer zu laufen und die LäuferInnen des 10km-Laufes in den die 50er teilweise hineinlaufen feuerten einen mächtig an. Ab km 33 würde es dann plötzlich zäh und meine Pobacke meldete sich. Ich musste etwas herausnehmen und nahm sofort ein Paar Salztabletten. 2 Kilometer weiter musste ich dann meine Führung an den späteren Sieger Ger Fischer abgeben. Schnell vergrößerte er seinen Vorsprung. Blieb auf den langen Geraden zwar in Sicht- aber nicht mehr in Schlagweite. Ab km 40 lief es bei mir dann wieder besser, die Pobacke gab Ruhe und ich konnte mein altes Tempo wieder aufnehmen. Aber Gert war schon zu weit weg. Den Marathon konnte ich noch bei 2:58:52 durchlaufen. Immerhin noch unter 3 Stunden. Jetzt aber weiter auf dem Gas bleiben, Platz 2 absichern und an der Zeit feilen. Jetzt war es nicht mehr weit. Und die Zeit würde für mich phänomenal werden. Im Ziel bereitete mir dann der komplette FoKuS Selm (die Truppe, die ich mit Trainiere) unter einem riesen Jubel einen unbeschreiblichen Empfang. Sie waren auf den kürzeren Distanzen gestartet. Im Ziel standen dann unglaubliche 3:32:17 auf der Uhr. Eine Zeit von der ich Stunden zuvor nicht zu träumen gewagt hätte. Meine alte PB um fast 12,5 Minuten verbessert. Und das in der AK50.
